Der Mediator muss zu einem gewissen Grad autoritär sein, um die Einhaltung der Mediationsregeln zu gewährleisten und das Vertrauen der Konfliktparteien und ihrer Anwälte zu gewinnen. Der professionelle Mediator interpretiert, urteilt und vorurteilt nie.
Der Mediator muss neutral bleiben, um eine Situation adäquat einschätzen zu können und in der Lage zu sein, Verstrickungen zu entknoten und die Streitigkeiten gemäß ihrer Bedeutung zu ordnen. So deckt er weitere, nicht geäußerte Probleme auf. Mit dieser Neutralität hilft er den Konfliktbeteiligten dabei, ihre Streitigkeiten selbst zu regeln, indem sie eine Lösung aushandeln, die für alle optimal ist, den jeweiligen Interessen gerecht wird und von niemandem angeordnet wurde.
In Blockade-Situationen unterbreitet der Mediator den Konfliktparteien den Vorschlag, nacheinander und zu gleichen Redezeiten Einzelgespräche zu führen.
Der Mediator kann den Mediationsprozess bewusst abbrechen, wenn er feststellt, dass ein unausgewogenes Kräfteverhältnis in eine ungleiche Vereinbarung führen würde, wenn eine rechtliche Wissenslücke einer Konfliktpartei wissentlich von der anderen genutzt wird, wenn Mediationsregeln missachtet werden oder andere, strafrechtlich geahndete Regelverstöße erfolgen.