Die Besonderheit der Mediation liegt in dem Interesse, den Konfliktursachen auf den Grund zu gehen und den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken. Bei Gerichtsverfahren ist die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien durchbrochen und ihnen stehen nur einige Minuten zur Verfügung, um sich vor dem Richter zu äußern. Im Mediationsverfahren wird den Parteien das Wort wieder erteilt, wobei strikte Vertraulichkeit gewahrt wird.
Durch die Arbeitsmethoden des Mediators - präzise, offene, wiederholte Fragestellungen, positiv wirkende Ruhephasen und andere Mediationstechniken – gelingt es ihm, die Parteien zum Nachdenken anzuregen und sie die Situation von außen, mit Abstand, betrachten zu lassen, um schließlich ihre gemeinsamen Interessen zu ermitteln.
Das gegenseitige Vertrauen zwischen den Konfliktparteien ist damit wiederhergestellt und durch ihren Dialog wird die Lösungsfindung erleichtert.
Im Vergleich zu Gerichtsverfahren, die sich in der Regel über einen langen Zeitraum erstrecken und kostspielig sind, wird bei Mediationsverfahren in erster Linie verhindert, dass aus einem Konflikt ein Streitfall wird. Dieser kann mehrere Jahre dauern und lässt sich mit dem Geschäftsleben nicht vereinbaren. In dieser Hinsicht bieten Mediationsverfahren, die einfach und für alle zugänglich sind, ein großes Einsparungspotential – Zeit, Energie und Kosten werden gespart: Dies ist ein wahrhaftiger Vorteil für die Konfliktparteien, aber auch für die Steuerzahler und Gerichtsbarkeiten.
Das Ziel der Mediation besteht darin, dass die Beteiligten gemeinsam eine Lösung in beidseitigem Interesse finden, wobei den Konfliktparteien bezüglich der Lösungsform Flexibilität auf ihrem gemeinsamen Weg eingeräumt wird.
Im Gegensatz zum Gericht, wo das Urteil über den Streitfall entscheidet - manchmal zur allgemeinen Überraschung - gibt es im Mediationsverfahren keine Benachteiligten, keinen Frust und keine Verlierer.
Somit behalten sich die Konfliktparteien die Möglichkeit vor, ihre Beziehungen ohne Groll fortsetzen zu können.